Planung und Tipps

Die erste Blaue Reise: 5 häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten

Eine visuelle Erklärung häufiger Fehler, die Erstsegler auf einer Blauen Reise vermeiden sollten. Ein Leitfaden mit wichtigen Tipps und Ratschlägen für unerfahrene Segler.

Die Blaue Reise ist jener einzigartige Urlaub, von dem Sie wochenlang träumen – eine Zeit des Meeres, der Sonne und eines absoluten Gefühls der Freiheit. In einer tiefblauen Bucht aufzuwachen, den ganzen Tag im Meer zu schwimmen und unter den Sternen einzuschlafen... Damit dieser Traum zu einer perfekten Realität wird, genügt ein wenig Vorbereitung. Einige kleine Details, die Erstfahrer einer Blauen Reise in ihrer Aufregung übersehen können, können den Urlaubsgenuss trüben. Hier sind 5 häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten, um dieses magische Erlebnis in vollen Zügen zu genießen.

Fehler 1: Mit Hartschalenkoffern anreisen und zu viel packen

Warum ist das ein Fehler?

Der Lebensraum auf einem Boot, insbesondere die Kabinen, ist nicht mit einem Hotelzimmer vergleichbar. Der Stauraum ist extrem begrenzt. Große, starre Rollkoffer verwandeln sich nach dem Auspacken in ein Hindernis, das Ihnen in Ihrer Kabine keinerlei Bewegungsfreiheit lässt. Auch das Mitbringen von übermäßig viel Gepäck ist ein ähnliches Problem; Dutzende von Kleidungsstücken, die Sie eine Woche lang nicht tragen werden, nehmen nur Platz in Ihrem Schrank weg.

Wie macht man es richtig?

Die ideale Tasche für eine Blaue Reise ist eine radlose, weiche Sporttasche oder Segeltasche (Duffel Bag), die sich nach dem Leeren zusammenfalten und leicht in einem Schrank oder unter dem Bett verstauen lässt. Es genügt, ein paar Shorts/Röcke, T-Shirts, einige Badeanzüge, ein Sweatshirt oder eine leichte Jacke für kühle Abende und ein Strandtuch mitzunehmen. Denken Sie daran, Sie werden die meisten Ihrer Tage im Badeanzug verbringen!

Fehler 2: Erwarten, dass die Route buchstabengetreu eingehalten wird

Warum ist das ein Fehler?

Im Geist der Blauen Reise liegen Freiheit und Flexibilität. Selbst wenn eine Route im Voraus festgelegt wurde, hat auf See immer die Natur das letzte Wort. Ein unerwarteter Wind, Wellengang oder eine überfüllte Bucht, die in diesem Moment zum Ankern ungeeignet ist, kann es erforderlich machen, dass Ihr Kapitän die Pläne ändert. Ein übermäßiges Bestehen auf der Route schafft nicht nur unnötige Spannungen mit der Crew, sondern führt auch dazu, dass Sie die spontanen Schönheiten des Urlaubs verpassen.

Wie macht man es richtig?

Vertrauen Sie Ihrem Kapitän. Er ist die Person, die die Wetter- und Seebedingungen der Region am besten kennt. Vielleicht ist es an diesem Tag viel sicherer und angenehmer, anstelle der geplanten Bucht X die windgeschützte und unbekannte Bucht Y anzusteuern. Betrachten Sie die Route als Leitfaden, nicht als starre Regel. Sich treiben zu lassen, ist der wichtigste Teil der Blauen Reise.

Fehler 3: Extrakosten nicht ins Budget einplanen

Warum ist das ein Fehler?

Zu denken, dass nach der Bezahlung der Bootsmiete alles erledigt ist, ist der häufigste Budgetierungsfehler. Insbesondere bei privaten Bootscharter können "Extras" am Ende des Urlaubs zu einer unangenehmen Überraschung werden. Posten wie Hafengebühren, Treibstoff, manchmal Trinkwasser und vor allem das Trinkgeld für die Crew sind in der Regel nicht im Mietpreis enthalten.

Wie macht man es richtig?

Lesen Sie Ihren Vertrag vor der Anmietung sorgfältig durch. Klären Sie genau ab, was im Preis inbegriffen ist und was nicht. Oft wird für diese zusätzlichen Kosten ein Vorauszahlungssystem verwendet (APA - Advanced Provisioning Allowance), das zu Beginn der Reise an den Kapitän übergeben wird. Vergessen Sie außerdem nicht, einen Anteil Ihres Budgets für das Trinkgeld für die Crew einzuplanen (in der Regel zwischen 5 % und 15 % des Gesamtpreises der Reise), abhängig von Ihrer Zufriedenheit am Ende der Tour.

Fehler 4: Die Lebensregeln an Bord ignorieren

Warum ist das ein Fehler?

Ein Boot ist ein geschlossenes Ökosystem mit eigenen empfindlichen Systemen. Der Versuch, Ihre Gewohnheiten vom Land auf dem Boot fortzusetzen, kann die Systeme beschädigen. Insbesondere das Werfen von irgendetwas anderem als Toilettenpapier in die Bootstoiletten kann das gesamte System verstopfen und Ihren Urlaub in einen Albtraum verwandeln. Ebenso sind die Wasser- und Stromressourcen begrenzt. Langes Duschen oder unnötiges Anlassen der Lichter verbraucht die Ressourcen des Bootes schnell.

Wie macht man es richtig?

Hören Sie der kurzen Einweisung Ihres Kapitäns zu Beginn der Tour aufmerksam zu. Halten Sie sich an die Grundregeln wie die Benutzung der Toilette, das Sparen von Wasser und Strom und das Nichttragen von Schuhen an Deck. Denken Sie daran, Sie sind nicht in einem Hotel, sondern Gast in einem Haus. Die Einhaltung dieser Regeln ist sowohl für Ihren Komfort als auch für den zukünftiger Gäste sehr wichtig.

Fehler 5: Sonne, Wind und Meer unterschätzen

Warum ist das ein Fehler?

Auf einem Boot fühlen sich Sonne und Wind viel intensiver an als an Land. Die Reflexion des Meeres und die ständige Brise hindern Sie daran zu bemerken, dass Sie einen Sonnenbrand bekommen. Unzureichender Sonnenschutz kann zu schweren Verbrennungen führen. Abends kann der Wind abkühlen, und wenn Sie sich von der Tageshitze täuschen lassen und nichts Warmes mitgenommen haben, könnten Sie ein angenehmes Abendessen zitternd verbringen. Außerdem kann es Ihnen eine Woche Urlaub ruinieren, wenn Sie unvorbereitet von der Seekrankheit überrascht werden, egal wie seefest Sie sind.

Wie macht man es richtig?

Nehmen Sie unbedingt eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, einen Hut und eine hochwertige Sonnenbrille mit und verwenden Sie diese regelmäßig. Ein Sweatshirt, eine Strickjacke oder eine Windjacke für abendliche oder windige Fahrten sollte unbedingt in Ihrer Tasche sein. Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, nehmen Sie vorsichtshalber ein Medikament gegen Seekrankheit oder ein entsprechendes Armband mit.

Die goldene Regel: Die wichtigste Regel jenseits all dieser technischen Details ist, sich zu entspannen, Ihrer Crew zu vertrauen und sich treiben zu lassen. Eine Blaue Reise ist kein starres Programm, sondern ein Akt der Befreiung. Wenn Sie die Regeln respektieren und einfache Vorkehrungen treffen, bleibt nur noch, den Moment zu genießen.

Häufig Gestellte Fragen

Ist es obligatorisch, der Besatzung Trinkgeld zu geben, und wie viel sollte man geben?
Trinkgeld zu geben ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber es ist ein wichtiger und etablierter Teil der Kultur der 'Blauen Reise'. Wenn Sie mit dem Service zufrieden waren, wird erwartet, dass Sie der Besatzung am Ende der Tour ein Trinkgeld geben. Der allgemein anerkannte Betrag liegt zwischen 5 % und 15 % des Gesamttourpreises. Dieser Betrag wird dem Kapitän in einem Umschlag auf einmal übergeben, und der Kapitän teilt ihn unter der Crew auf.
Was soll ich gegen Seekrankheit tun?
Wenn Sie zu Seekrankheit neigen, können Sie vor Reiseantritt nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein Medikament einnehmen. Außerdem hilft es, ab dem Moment, in dem Sie das Boot betreten, auf die Horizontlinie zu blicken, in der Mitte des Decks an der frischen Luft zu sitzen und fettige sowie schwere Speisen zu meiden. Snacks wie Ingwer und salzige Cracker können ebenfalls helfen, die Übelkeit zu unterdrücken.
Kann ich Essen oder Getränke von außerhalb auf das Boot mitbringen?
Dies hängt vollständig von Ihrem Chartervertrag ab. Bei All-Inclusive-Touren ist es in der Regel nicht gestattet, eigene Getränke mitzubringen. Bei Charterverträgen, bei denen Sie Ihre Verpflegung selbst organisieren, können Sie mitbringen, was Sie möchten. Bei privaten Chartern ist es oft die kostengünstigere Option, Ihre eigenen alkoholischen Getränke mitzubringen. Dieses Thema sollten Sie von Anfang an mit Ihrer Charteragentur klären.
Habe ich an Bord überall Internet- und Telefonempfang?
Nein. In küstennahen Buchten und gegenüber von Hauptsiedlungen haben Sie in der Regel Telefon- und mobilen Internetempfang. Wenn Sie jedoch in unberührtere und abgelegenere Buchten fahren oder sich zwischen den Inseln befinden, kann das Signal komplett ausfallen. Der beste Ansatz ist, die 'Blaue Reise' als eine Gelegenheit zur digitalen Entgiftung zu sehen. Für Notfälle sind die Boote in der Regel mit einem Satellitentelefon oder Funkgerät ausgestattet.
Wird der Urlaub bei schlechtem Wetter storniert?
Ihr Urlaub wird in der Regel nicht storniert. Ihr Kapitän wird die sicherste und komfortabelste Route basierend auf den Wetter- und Seebedingungen des jeweiligen Tages festlegen. Das kann bedeuten, anstelle einer offenen Bucht auf Ihrem Plan eine andere, ruhige und vor dem Sturm vollständig geschützte Bucht anzusteuern. Sicherheit hat immer oberste Priorität, und die Erfahrung Ihres Kapitäns wird sicherstellen, dass Sie auch bei schlechtem Wetter einen angenehmen Tag verbringen.